Das Fremde im Vertrauten.
Volksfeste sind mir fremd. Zu laut, zu schrill, zu oberflächlich.
Aber was verbirgt sich hinter den farbenfrohen Fassaden?
Die Welt im Hintergrund ist beige. Sie erzählt von einer Stadt
auf Rädern. Von einem Arbeits- und Lebensort auf Zeit.
Vom immer wiederkehrenden Entstehen und Verschwinden
einer Traumwelt. Von Schaustellerinnen und Schaustellern,
die versuchen, sich auf Zeit hinter den Kulissen häuslich einzurichten
und ein bisschen Abstand vom Geschehen zu schaffen.
Was erleben Besucherinnen und Besucher?
Transformation für ein paar Stunden, eine Auszeit vom Alltag.
Blendet man den lauten und leuchtend bunten Trubel aus,
entwickelt sich dennoch eine stille Ästhetik.
Inzwischen zieht mich die Zeit des Aufbaus fast magisch an:
die ruhige Atmosphäre, das Unfertige, die Vorahnung auf das Bunte,
das mit jedem Arbeitstag immer sichtbarer wird. Und ich spüre dort
meine Sehnsucht nach dem Reisen ins Ungewisse, wo jederzeit neue
Erlebnisse, Begegnungen und Inspirationen warten.